In meinem Kopf wiederholt sich immer wieder die Titelmelodie von Harry Potter: Ich sitze in der U-Bahn Linie Bakerloo Richtung Watfront Junction. Ich bin aufgeregt. Obwohl London als Stadt schon sehenswert genug ist, ist der heutige Tag mein absolutes Highlight des Kurztrips. Es gibt diese Dinge der To-Do-Liste, die ganz weit oben stehen. Dazu gehört auch der Besuch der Harry Potter Studios in London.

Ich will euch nun teilhaben lassen, an der wunderbaren Reise in die Welt von Harry Potter, Hogwarts und dem Dunklen Lord! Seid ihr bereit?

Harry Potter Passport

Kaum angekommen, hören wir Hedwigs Theme schon von Weiten. Schnell holen wir unsere Tickets ab und betreten die Halle. Brav stellen wir uns an der Warteschlange an. Um das Warten zu verkürzen, bekommt jeder einen Harry Potter Pass mit sämtlichen Aufgaben und Fragen, die man während der Tour beantworten soll. Schon wird unsere Gruppe eingelassen. Wir sitzen in einem Kino und uns wird ein kleiner Film zum Making of gezeigt. Gänsehautfeeling pur. Danach fährt die Kinoleinwand nach oben. Vor uns liegt nun ein großes Tor.

Die große Halle

Die Toren öffnen sich und auf einmal steht man in der Halle, die Generationen geprägt hat. Die darüber entschieden hat, wer in welches Haus kommt oder Schutz geboten hat und sich Schüler darin versteckt hielten. Ich blicke nach oben – natürlich, die schwebenden Kerzen hingen nicht von der Decke. Ich muss grinsen. Rechts neben mir ein gedeckter Tisch, dahinter die Embleme von Gryffindor, Slytherin, Hufflepuff und Ravenclaw, an den Wänden beeindruckende Steinskulpturen.

Die große Halle in Hogwarts zu betreten, ist wie Ankommen.

Harry Potter Studios: Great Hall (Foto: Sabina Schneider)

Am Ende der Halle stehen die Meister der Zauberei: Dumbledore, McGonagall und Snape. Natürlich stehen nur Puppen dort, gekleidet im Originalkostüm. Nach diesem sehr ehrwürdigen Eintritt betritt man nun die anderen Kulissen.

Drehorte, Special Effects und Butterbier

Auch bei den anderen Kulissen stehe ich sprachlos davor. Der Gryffindor-Gemeinschaftsraum, die Schlafbetten von Harry Potter und Ron Weasley oder auch dessen Familienhaus. Dazu gibt es immer wieder interaktive Spiele. Wir schauen noch kurz bei Hagrids Hütte vorbei, sehen die Spinne Aragog von der Decke hängen. Bei den meisten Räumen gibt es ein kleines Video dazu, mit Filmausschnitten, Makings ofs, Interviews und Kommentaren der Produzenten. Vor allem Hagrids Verwandlung ist einmalig.

Harry Potter Studios: Größenvergleich (Foto: Sabina Schneider)

Noch einmal schnell mit dem Koffer zum Gleis 9 ¾ und in den Hogwartsexpress. Im nächsten Raum erwarten uns Erklärungen zu all den Visual Effects in den Filmen, von Besen-Fliegen bis zum fliegenden Auto und zu Quidditch. Nach dieser langen Tour brauchen wir erst einmal eine kleine Pause. Bevor vom Privet Drive (Ligusterweg) zur Winkelgasse ging, gibt es deswegen das sagenumwobene Butterbier.

Was bleibt?

Insgesamt haben wir drei Stunden in den Studios verbracht und noch immer ist es unvorstellbar an jenen Orten gewesen zu sein, an denen auch Harry, Ron und Hermine waren. Das große Schloss am Ende zu sehen, fühlt sich ein bisschen an, als wäre man heimgekommen. Nun wissen wir, wie groß Harrys Sehnsucht nach Hogwarts gewesen sein muss. Die Tour ist für jeden Harry Potter-Fan ein Muss. Ich war begeistert.

Harry Potter Studios: Hogwarts Express (Foto: Sabina Schneider)

Infos und Tipps

• Die Tickets müssen vorher via Internet bestellt werden. Hier sucht man sich Tag und Uhrzeit aus. Nehmt euch auf jeden Fall Zeit. Leider haben wir nur den Termin um 16:30 erhalten und hatten somit etwas Zeitdruck.
• Haltet die Augen offen: Die WB Studios bieten hin und wieder spannende Erlebnisse an; zum Beispiel Winter auf Hogwarts oder eine Dementoren-Verfolgungsjagd.
• Wer kein eigenes Auto nimmt, der fährt mit der U-Bahn bis Watfront Junction und haltet Ausschau nach dem Harry Potter Bus. Für 2 Pfund bringt euch dieser direkt vor die Pforten der Harry Potter Welt. Der letzte Bus fährt 20 Minuten vor Schließung der WB Studios und braucht circa 15 Minuten zur U-Bahn-Station.
• Plant für die Anreise viel Zeit ein, da die Studios etwas außerhalb von Londons Innenstadt liegt.• Wer es noch nicht getan hat: Schaut euch vorher auch „Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ an. Auch hier gibt es viel zu sehen.
• Für die ganz verrückten Hardcore-Fans gibt es am Ende der Tour einen Souvenir-Shop (etwas überteuert, aber echt spannend, um noch mehr in die Welt einzutauchen und ein bisschen was davon mit nach Hause zu nehmen)

(Stand Januar 2016)