Ich habe mich sofort wohl und willkommen gefühlt. Ich stieg in den Bus am Flughafen und fuhr Richtung Stadt. Die Häuser und die Landschaft zog an mir vorbei. Ich bin angekommen: Ich bin in Helsinki. Es ist kalt, der Wind saust um meine Ohren und es wird früh dunkel. Genau das wollte ich: Einen Winterzauber erleben, im Norden Europas. Helsinki kann nicht viel mehr, als nur die Hauptstadt von Finnland zu sein? Weit gefehlt. Ich war total begeistert, deswegen gibt es ein paar Tipps, damit euer Aufenthalt im Winter zu einem Zauber wird.

Das Wahrzeichen in Helsinki: der Senatsplatz mit dem weißen Dom

Noch nie habe ich einen solchen weißen und riesigen Dom gesehen – dazu auch noch so sauber. Am Senatsplatz kommt man immer wieder vorbei. Es lässt sich kaum vermeiden. Im Winter gibt es dort einen schönen Weihnachtsmarkt. Ganz anderes als hier zu Lande, werden kleine und feine Handwerkskunst verkauft in kleinen und feinen Hüttchen. Natürlich mit Blick auf den großen Dom und einem Glögi in der Hand (finnischer alkoholfreier Punsch). Eine herrliche Atmosphäre, um abends den Tag ausklingen zu lassen. Die Innenstadt der finnischen Metropole lässt sich übrigens gut zu Fuß erkunden. Ansonsten ist das Verkehrssystem sehr gut ausgearbeitet und leicht zu durchblicken.

Dom Helsinki (Foto: Sabina Schneider)

Dom Helsinki (Foto: Sabina Schneider)

Der Hafen von Helsinki und Old Market Hall

Ich mag Städte, die am Wasser liegen. Ich finde, dort ist es immer besonders friedlich und alles scheint in Ordnung zu sein, man ist eins mit der Natur. Das Flair gefällt mir auf jeden Fall. Im Winter ist es dort zugegeben sehr windig und eisig. Dennoch lohnt sich der Weg dort hin. Gleich am Hafen befindet sich nämlich die Old Market Hall. Eine Halle, in der man Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch kaufen kann, ebenso wie regionale,finnische Produkte. Ein Café in der Mitte bietet Kaffee zu aufwärmen, gegenüber ein kleiner Imbiss Suppe, um wieder Energie zu schöpfen.

Hafen Helsinki (Foto: Sabina Schneider)

Hafen Helsinki (Foto: Sabina Schneider)

Felsenkirche Temppeliaukion Kirkko

Wie es der Name verrät, liegt die Kirche in einem Felsen. Dafür wurde 1969 in den Granitgrund ein Loch gesprengt, in dem die Kirche erbaut wurde. Das Dach besteht aus einer riesigen Kuppel aus Kupfer und Glas. Ich konnte nur einen kurzen Blick in die Kirche werfen, da ich außerhalb der Besucherzeiten eintrat. Also: Vorher informieren, wann die Kirche für Besucher geöffnet ist. Eintritt ist allerdings frei.

Kuchen, Zimtschnecken und Karjalanpiirakka

Kulinarisch hat Finnland natürlich auch etwas zu bieten. Und ich liebe es fremde Kulturen anhand ihrer Essensgewohnheiten zu erfahren und coole Cafés und Restaurants zu entdecken. Ein Muss für jeden sind Zimtschnecken, die den schönen finnischen Namen Korvapuusti haben, was übersetzt Ohrfeige heißt. Warum, das hat es mich bis zum Schluss nicht erschlossen.
Wer es gerne weniger süß haben möchte, dem empfehle ich im Supermarkt nach dem Gebäck Karnalanpiirakka zu suchen, auf deutsch Karelische Pirogge. Der im Roggenteig eingefüllte etwas salziger Milchreis ist der perfekte Begleiter für morgens bis abends und ist zu dem für finnische Verhältnisse extrem günstig.

Kulinarik Helsinki (Foto: Sabina Schneider)

Kulinarik Helsinki (Foto: Sabina Schneider)

Auch bei den coolen Cafés gibt es genügend. Eines hat mir besonders gefallen und hat einen kleinen Kindheitstraum erfüllt. Als Kind gibt es nichts schöneres, als so viel Kuchen essen zu dürfen, wie man will. Diesen Traum kann man sich in Helsinki verwirklichen. Für 12,50€ gibt es in der Kakkugalleria ein gutes Kuchenbuffett und ein Heißgetränk inkludiert. Um nicht unnötig Überreste wegschmeißen zu müssen, darf man sich immer nur drei Stücke auf einmal aussuchen.

Kulinarik Helsinki (Foto: Sabina Schneider)

Kulinarik Helsinki (Foto: Sabina Schneider)

Porzellan und Keramik

Ich gehöre zu jenen Menschen, die gerne schönes Geschirr haben. Und davon gibt es genügend Produzenten in Helsinki. Die zwei größten: Iittala und Arabia. So ziemlich überall in der Stadt gibt es kleine Läden von diesem Porzellanhersteller. Aber es gibt auch ein Outletcenter. Dies liegt in Arabia und ist gut mit der tram (6, 6T und 8) erreichbar. Dort ist auch das Finnish Art Centre mit verschieden Designerläden und der Designuniversität. Auf jeden Fall einen Besuch wert.

Porzellan von Helsinki (Foto: Sabina Schneider)

Porzellan von Helsinki (Foto: Sabina Schneider)

Finnische Sauna

Während bei uns ein Saunabesuch etwas Besonderes darstellt, ist in Finnland der Besuch einer Saune beinahe schon Alltag. Nach der Uni, nach der Arbeit oder während des Tages: Man geht einfach schnell in die Sauna. Kein Wunder also, dass so ziemlich jedes Gebäude eine Sauna beherbergt. So auch das Studentenwohnheim, in dem ich während meines Aufenthaltes war.

Mit dem Schiff nach Tallinn

Diese besondere Gelegenheit ließ ich mir nicht entgehen. In knapp zwei Stunden ist man mit dem Schiff in Tallinn. Die estnische Hauptstadt ist ein Traum. Bei unserem Kurzbesuch sind wir über den Weihnachtsmarkt dort gezogen, welcher 2016 zum schönsten Weihnachtsmarkt Europas gewählt wurde. Auch hier gibt es viele kleine Hüttchen mit viel Handwerkskunst und eine Bühne, auf welcher traditionelle Musik gespielt und dazu getanzt wird.

Von Helsinki nach Tallinn (Foto: Sabina Schneider)

Von Helsinki nach Tallinn (Foto: Sabina Schneider)